Die Macht der Mütze

Ein Kaspermonolog

ImpressumImpressum.htmlshapeimage_2_link_0

Die zweite Premiere des Festivals, "Die Macht der Mütze" von Kaufmann & Co., setzt ganz auf die Nacktheit des Kaspers.

Kein Gesicht, keine Schellen, nur eine lange hölzerne Mütze, die auf einem Finger der bloßen Hand Eva Kaufmanns sitzt. Es ist ein dekonstruierter Kasper, der darüber nachdenkt, wer oder was ihm eigentlich die Macht verleiht. Es ist, natürlich, das zuletzt noch übrig gebliebene Utensil, die Mütze. Der nackte Kasper ist zugleich ein verletzlicher, ein ungeschützter, denn die offene Handinnenfläche ist schließlich ein Völker übergreifendes Zeichen von Freundschaft, Achtung und Respekt. Eine überraschende Transformation, die Kaufmann gleich zu Beginn des Abends gelingt.

Im weiteren Verlauf folgt sie konsequent der Idee der Dekonstruktion des Kaspers. Der Stoffvorhang wird weggelassen. Nur ein in die Luft gehaltener Bilderrahmen markiert die Bühne. Kaspertheater wird zu einem Stück bildender Kunst, das man an die Wand hängen kann. Gut, die Flachware im Rahmen ist nicht gerade der letzte Schrei in der bildenden Kunst, dennoch: Welch hübsche Veredelung dieser einst rabiaten Straßenkunst...


Da wird das Verhältnis von Spielerin und Puppe aufs Korn genommen - wer führt hier wen? Spieltechniken werden ausgestellt. Und auch das Verhältnis zwischen Kasper und Oma wird analysiert. Die sitzt als dicke Matrone (unter den Gewebelagen Alexandra Kaufmann) mitten im Publikum und ist erste Ansprechpartnerin in diesem als Probe inszenierten Spiel im Spiel.

… gute und sinnvolle Ideen, denen das Duo folgt



die aktuelle Kritik - fidena.de Tom Mustroph


…Kaufmann demonstrierte, wie virtuos ein Spiel mit der bloßen Hand sein kann…

double

Wir